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Die Schule ohne Klassenzimmer

 

Wer Kinder an Schulen erlebt wird an der Erfahrung nicht vorbei kommen, dass in den letzten Jahren zunehmend mehr Kinder zu beobachten sind, die mit der Art, wie Schule praktiziert wird nicht zurechtkommen. Solche Kinder fügen sich nicht in die gewohnten Formen an der Schule ein; sie haben ganz andere Bedürfnisse für ihre Entwicklung. Diese Kinder sind aber in aller Regel nicht im klassischen Sinne sozial geschädigt oder etwa auch in irgendeiner Weise behindert. Es sind junge Menschenseelen, die uns Erwachsene wachrütteln, uns aufmerksam machen, dass unser erzieherisches Tun sich nicht in dem erschöpfen kann, was wir bisher getan haben. Diese Kinder tragen starke Zukunftsimpulse in sich, die sie zu verwirklichen gewillt sind. Ist ihre soziale Umgebung aber nicht in der Lage, sie in ihrer Besonderheit zu erkennen und in der Erziehung darauf einzugehen, nimmt ihre Entwicklung vor allem im beginnenden Jugendalter Schaden, und die Entfaltung ihrer Fähigkeiten ist entweder erschwert oder verhindert oder wird stark verzerrt.


Durch meine Arbeit an den russischen Waldorfschulen nehme ich (Gunter Gebhard) seit vielen Jahren solche Kinder wahr. Gemeinsam mit Lena Badanova, einer Waldorflehrerin, die in ihrer Klasse solche Kinder hatte, bin ich seit mehreren Jahren mit der Frage beschäftigt, was wir für diese Kinder tun können. Die seelische Not dieser Kinder und die deutlichen Hilferufe, die sie durch ihr Verhalten äußern, ließen uns keine Ruhe. Aus dieser Suche hat sich der feste Wille zum Handeln entwickelt und es entstand die Initiative der „Schule ohne Klassenzimmer“.


Im Sommer 2003 begannen wir mit sechs Kindern im Alter von 11-12 Jahren die „Schule ohne Klassenzimmer“ in einem kleinen Dorf in den russischen Wäldern, abgeschieden von allen „zivilisatorischen“ Einflüssen. In einem Haus lebten und unterrichteten wir gemäß der Menschenkunde Rudolf Steiners, aus der die Waldorfschulen hervorgingen. Aber der Unterricht hatte nicht die Form einer üblichen Schule. Der „Unterricht“ fand in jedem Moment statt, in dem sich aus dem konkreten Lebenszusammenhang die Gelegenheit dazu ergab. Beispielsweise war Geometrie nicht eine Stunde, in der man mit Zirkel und Lineal im Heft irgendwelche Aufgaben bearbeitete. Als wir im Wald waren und Pilze sammelten, entdeckten wir auch einen Hexenring (im Kreis wachsende Pilze). Dies gab Anlass zu vielen Fragen: Wie kann der Pilz einen Kreis formen? Was ist überhaupt ein Kreis? Was ist der Mittelpunkt des Kreises der Pilze? Und im Weiteren wurde der Blick aufmerksam auf andere Stellen in der Natur, wo ebenfalls Kreise zu sehen sind und es entstanden weitere Fragen: Was teilt den Kreis einer Blüte in vier, fünf oder sechs einzelne Blütenblätter? Was sind da für Gesetze zu ergründen? Angeregt durch das eigene Erleben und die eigene Erfahrung in der Natur bildeten wir selbst mit Seil, Sägemehl und Holzpflöcken einen Kreis auf der Wiese und erlebten durch unser Tun, was Kreis und die dazu gehörige Geometrie ist. Erst ganz zuletzt kam dann auch noch ein Schulheft, in dem wir festhielten, was wir herausgefunden hatten.

Jeden Tag begann der „Unterricht“ auch damit, dass wir die Kinder fragten, ob es etwas gibt, das sie im Moment besonders interessiert oder das ihnen eine Frage ist. So kam zum Beispiel die Frage nach den Wolken, die gerade besonders vielgestaltig am Himmel waren. Ausgehend von dieser Frage kamen wir dann zu all den Themen, die in der Naturkunde und Physik für einen Sechstklässler wichtig sind. Beim Gespräch war es uns dann immer wichtig, dass wir nicht Antworten gaben, sondern durch immer weiterführende Fragen dahin gelangten, dass die jungen Menschen selbst aus sich heraus die Antworten fanden.

Kurz, der Unterricht war nie eine aus dem Leben ausgesonderte Angelegenheit, sondern immer aus der jeweiligen Lebenssituation entwickelt und mit der unmittelbaren Erfahrung verbunden.

Da wir zusammen lebten, teilten wir auch alle Aufgaben, die im Alltag zum Leben nötig waren: Arbeit in der Küche, im Haushalt, im Garten.

Die Tage hatten einen rhythmischen Ablauf, aber sie waren in ihrem Inhalt der Beschäftigung immer aus der Situation gestaltet und insofern nie in einem starren Rahmen festgelegt.


Die Erfahrungen, die wir so sammeln durften, waren sehr ermutigend. Die Kinder waren trotz vieler Schwierigkeiten, die immer auch da waren, gerne mit uns in dieser Schule, und jedes Mal, wenn wir ihnen nach diesem Sommer begegnet sind, haben sie gefragt, wann wir wieder dort hin gehen. Das, was wir mit ihnen gemeinsam getan hatten, haben sie nicht vergessen und sie zeigten sich dankbar für diese Form der Erziehung und des Unterrichts.


Nun leben Lena und ich in Maikop in der Republik Adegeya im Süden Russlands am Rand des Kaukasus. Dort in den Bergen gibt es ein Dorf, Mesmai, das besonders geeignet ist für eine Fortsetzung der „Schule ohne Klassenzimmer“, wie wir sie begonnen hatten. Es sind nun auch andere Menschen aus Russland auf uns zugekommen, die sich an unserer Initiative beteiligen wollen: zwei Ärzte, eine Masseuse, die auch Bothmergymnastik macht und eventuell eine Musiklehrerin. Andere Lehrer zeigen großes Interesse, sich zeitweise durch Ihre Mithilfe und Anwesenheit in die Initiative einzubringen.

So stehen wir nun an der Stelle, dass wir mit der Verwirklichung beginnen könnten, aber die finanziellen Mittel für den Start fehlen.

Wir können in Mesmai ein Grundstück mit 1000m2 und Haus erweben, gelegen an einem Fluss umgeben von Wäldern und Bergen. Das Haus müsste für unsere Zwecke umgebaut werden. Um in das Dorf zu gelangen brauchen wir ein Fahrzeug, das auch auf schlechten Straßen vorwärts kommt. All dies braucht aber Geld, das wir selbst nicht haben. Für den Erwerb des Hauses und des Grundstücks, für die Renovierungs- und Umbauarbeiten und für das nötige Fahrzeug sind Mittel in Höhe von ca. €50.000.- erforderlich.

Um den laufenden Lebensunterhalt zu bestreiten, sehen wir verschiedene Möglichkeiten, die dazu beitragen, dass sich die Initiative selbst tragen kann.

  • Der Anbau und die Verarbeitung von Heilkräutern bieten sich in dem von Wärme durchdrungenen Licht des Kaukasus an, und es ist dies auch für die Kinder ein sehr wertvoller Bereich der Beschäftigung.

  • Aus meiner vieljährigen Erfahrung mit der Phänomenologie bzw. dem Goetheanismus werde ich im Sommer Seminare vor Ort in der Natur anbieten. Es besteht in diesen Seminaren die Gelegenheit den Kaukasus zu erleben, seminaristisch zu arbeiten, sich zu erholen und auch direkt etwas für die eigene Gesundheit zu tun, da wir Ärzte und Therapeuten bei uns haben werden.

  • Soweit es den Eltern möglich ist, werden sie sich finanziell oder auch durch ihre Mithilfe einbringen.

Einerseits hilft uns dies, den Lebensunterhalt zu erwirtschaften, andererseits ist es uns aber auch ein Anliegen, mit den Kindern nicht in einer klösterlich abgeschiedenen Welt zu leben, sondern den Ort, an dem wir sind, zu einer Begegnungsstätte von verschiedensten Menschen zu machen.

Es ist unser Ziel und unser Wunsch, dass der Ort unserer Arbeit ein solcher ist, an dem Natur, Erziehung, Kultur und geistiges Leben zu einer lebensvollen Durchdringung kommen.


Die Vorbereitungen für die konkrete Arbeit sind in vollem Gang und wir sind nun sehr darauf angewiesen, dass es Menschen gibt, die unsere Arbeit auch finanziell unterstützen. Die Kinder sind da und sie warten auf den für sie geschaffenen Ort!

Wir sind für jede Hilfe ausgesprochen dankbar.

Wenn Sie unmittelbar helfen wollen, können sie unter dem Stichwort „Schule ohneKlassenzimmer“ auf das unten angegebene Konto überweisen. Wollen Sie mit uns Kontakt aufnehmen um Weiteres zu erfahren und zu erfragen, freuen wir uns Sie kennen zu lernen und geben gerne Auskunft.


Für die Initiative „Schule ohne Klassenzimmer“





Dr. Gunter Gebhard










Bankverbindung für Spenden:

Gunter Gebhard

Stichwort: „Schule ohne Klassenzimmer“

Postbank München

Kto.Nr.: 951867802

BLZ 70010080


Adresse in Deutschland:

Gunter Gebhard

Schwarzäckerstr. 3

70563 Stuttgart

Tel.: 0162-1029535 (nur wenn ich in Deutschland bin)


Adresse in Russland:

Lena Badanova und Gunter Gebhard

Uliza Shovgenova 216

352716 Maikop

RUSSLAND

Tel.: 007-87722-43983


E-Mail Adressen: cornalmas@freenet.de oder almaz@radnet.ru

 

 

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